Gedankendenken im Oktober

Hey,

wer kennt das, wenn man von seinem eigenen Kopf überfordert ist, einem so viel Gedanken gleichzeitig – und ich rede nicht von drei oder vier Gedanken – durch den Kopf rasen, dass das Gedankendenken zu einem permanenten Hintergrundrauschen wird. Ein Rauschen, welches an so manchen Tagen so dominant ist, sodass man Gesprächen zwar folgen kann, deren Inhalt aber mit einer wohltuenden Respektlosigkeit nicht verarbeitet, geschweige denn sich deren Kern merkt, sondern sich einfach nur von seinem Gegenüber berieseln lässt. Fernseher für GEZ-Anarchisten, wie ich einer bin. Objektivität, Reliabilität und Validität mangelt es da an beidem: den heutigen Nachrichtensendern und meinem Gegenüber. Exkurs: mir ist klar, die Gespräche keine standardisierte Studien.

Doch wie bekommt man das Rauschen leiser? Weg geht es ohnehin nicht. Ich denke, ich möchte das auch nicht. Ich möchte mein Gedankendenken zu meiner Persönlichkeit zählen wie eine Affäre, von der nie einer erfahren und diese nie offenbart wird, nicht vollständig jedenfalls. Mein heutiger Versuch besteht darin, in ein altes Verhaltensmuster zurückzufallen. D. h. zu Starbucks fahren, ans Fenster sitzen, Carrotcake und Kaffee trinken und dabei den Leuten zuschauen, wie sie ihrer Wege gehen, den Blick aus dem Fenster auf die Berliner Skyline richten und der S-Bahn bei der Ankunft und Abfahrt zusehen. Ob es funktioniert, wird sich zeigen. Eine Sache, die immer hilft, dabei oder zusätzlich: AirPods in die Ohren und etwas Jazz – im heutigen Fall – von Chet Baker. Ein Update folgt, eventuell.


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